Erhöhtes Flugaufkommen in den Randzeiten
Lange drauf gewartet, überfällig eröffnet und weiterhin Dauerthema. Berlins internationale Drehtür, der im brandenburgischen Schönefeld ansässigen „BER“ sorgt nicht nur für Freude: Thema Fluglärm.
Dass unsere Metropole Berlin über mindestens einen funktionierenden Flughafen braucht erscheint unstrittig. Wer jedoch in den Einflugschneisen wohnt, wird mit einem Ärgernis täglich konfrontiert, dem Fluglärm. Zahlreiche Beschwerden gehen dem bezüglich ein, doch die Berliner Handhabe auf den in Brandenburg ansässigen Flughafen ist eingeschränkt. Insbesondere zu Ferienzeiten gibt es ein erhöhtes Reiseaufkommen. Damit häufen sich die Beschwerden über abendlichen und nächtlichen Fluglärm. Wir haben für Sie einmal die aktuellen Nachtflugregelungen herausgesucht.
Mit diesen Zwangsgebühren werden Fluggesellschaften bestraft
Zudem werden Flugzeuge nach ihren Dezibel zusätzlich mit Endgelten belegt. Diese gehen von <62,9 dB mit 40 Euro bis hoch zu < 81 dB mit 7.500 Euro.
Darüber hinaus gibt es ab 22:00 Uhr einen Lärmaufschlag in Höhe von 100%, ab 23 Uhr von 200% ab 23:30 Uhr von 300% und von 0 – 6 Uhr von 500%. Damit sollen die Fluggesellschaften dazu angeregt werden besonders in den Randzeiten ihre Flugzeiten zu reduzieren.
Neben weiteren Abgaben sind die „Positionsgrundentgelte“ mit der größte Kostenfaktor für die Fluggesellschaften bei Flughäfen. Genau dieses wird aber von 21 – 0 Uhr und am Folgetag bis 8 Uhr um 50% reduziert. Das macht wiederrum das späte Landen und frühe Starten für die Fluggesellschaften attraktiver.
Diese Kostenstruktur, sowie logistische Fehlkalkulationen, führen folglich weiterhin zur regelmäßigen Inanspruchnahme der Fluggesellschaften von Flugzeiten in den Randzeiten. Dieses rücksichtslose Verhalten, auf Kosten der Gesundheit der betroffenen Anwohner, darf nicht unverändert weitergehen. Es bedarf offensichtlich mehr politischen Einfluss aus Berlin auf die in Brandenburg wirkende Flughafengesellschaft.
Berlin braucht eine Anbindung an die internationalen Flugrouten, ebenso wie Berlin den Tourismus als solches Bedarf. Dies darf jedoch nicht weiter auf die Kosten der in den Flugschneisen lebenden Menschen gehen. Folgerichtig liegt hier nach wie vor weiterer Handlungsbedarf vor, um den ansässigen Berlinern einerseits und den Reisenden andererseits gerecht zu werden.