zukunftsorientierte Mobilitätslösung - Nachhaltige und barrierefreie Modernisierung
Vom Modellprojekt zum Lösungskonzept ein Ideenwettbewerb für Grünau
Notizen eines Kiezsparzierganges in Grünau mit Lisa Knack, Mitglied des Abgeordnetenhauses
Viele Berliner Ortsteile teilen sich ein Hauptproblem der maroden Infrastruktur. Ob Schlaglöcher, zu wenig Ampeln als sichere Überquerungshilfe, Kopfsteinpflasterstraßen, oder auch allgemein desolate Gehwege. Die Berliner Gehwegqualität stellt insbesondere körperlich eingeschränkten und hochbetagten Personen, als auch Eltern mit Kinderwägen vor täglichen und teilweise nicht zu überwindenden Herausforderungen. „Wir erhalten wöchentlich Beschwerden verschiedener Bürger über teilweise desaströse Zustände der Gehwege. Punktuell sind Menschen von der Partizipation am öffentlichen Leben ausgeschlossen, mangels Tauglichkeit der Gehwege für körperlichbeeinträchtigte Personen. Dies sind nicht hinzunehmende Zustände“, so die Abgeordnete Lisa Knack.
Im Kontext des demografischen Wandels und der damit einhergehenden immer älter werdenden Gesellschaft, wächst die Bedeutung der allgemeinen Barrierefreiheit im öffentlichen Raum. Hier stellen oft kleine Hürden große Herausforderungen dar. Sei es der nicht abgesetzte Bordstein, nicht funktionierende akustische Ampeln, oder unebene Gehwege. Die Gewährleistung der Teilhabe am alltäglichen Leben sollte generationsübergreifend jedem Bürger dieser Stadt ermöglicht werden. Ebenso ist die Barrierefreiheit ein Baustein des Berliner Mobilitätsgesetz, welches die allgemeine Infrastrukturplanung unter den Deckmantel des nachhaltigen Umweltschutzes stellt. „So kann ein saniertes Gehwegnetz in Kombination mit einem vorhandenen ÖPNV-Angebot dazu animieren, für kurze Wege das eigene Automobil stehen zu lassen und so indirekt einen positiven Umweltbeitrag leisten zu können“, stellt Lisa Knack dar. Für die Umsetzung von komplexen städteplanerischen Vorhaben sei der direkte Kontakt der Abgeordneten mit den zuständigen Senatorinnen und Senatoren wichtig. Frau Knack steht in intensivem Austausch mit der Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Frau Manja Schreiner. „Probleme müssen kommuniziert werden“, betont Frau Knack.
„Allein in meinem Wahlkreis in Grünau sind zahlreiche Beispiele zu finden, welche den Handlungsbedarf zur Thematik Straßen- und Gehwegsanierung belegen. Entlang der Regattastraße treffen alle Straßenteilnehmer auf engstem Raum aufeinander. Einerseits fehlt es hier an ausreichenden sicheren Straßenüberquerungsmöglichkeiten für die Fußgänger. Zeitgleich suchen sich Radfahrer ihren Weg zwischen den Passanten, dem fließenden Straßenverkehr und den Baustellenabsicherungen. Die hier seit Mitte September laufenden grundhaften Instandsetzungsarbeiten der Gehwege, welche nach Abschluss der Arbeiten der Berliner Wasserbetriebe aufgenommen wurden, sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Andere Beispiele sind die Dahmestraße Ecke Königsseestraße. Die hier vorzufindenden Gehwege, respektive die Kopfsteinpflasterstraße, sind in einem nicht mehr zumutbaren Zustand und erfordern daher dringend umfassende Sanierungsmaßnahmen. Ein anderer mir sehr wichtiger Punkt ist das Thema Schulwegsicherheit. Hier ist beispielsweise die Walchensee Straße zu benennen, wo die Sicherheit auf den offiziellen Schulwegen noch deutlich erhöht werden kann. Perspektivisch bedarf es einer generellen Abwägung der Aufteilung des öffentlichen Straßenraums“, erörtert Lisa Knack.
Das Thema der Schulwegsicherheit möchte Frau Knack mit hoher Priorität angehen. Die offizielle Erfassung der Hauptschulwege liegt im Zuständigkeitsbereich der jeweiligen Bezirke. Um den Prozess zu beschleunigen strebt Lisa Knack eine Befragung der jeweiligen Schulen an. Die Ergebnisse der Befragung sollen auf direktem Wege an die im Bezirk zuständigen Stellen gereicht werden.
Neben den sanierungsbedürftigen Gehwegen bedarf es weiterer Maßnahmen, um die Berliner Infrastruktur nachhaltig und zukunftsorientiert zu gestalten. Auf den Straßen Berlins treffen alle Straßenteilnehmer auf einander. Fahrradfahrer, Autofahrer, Fußgänger und hybride Formen wie der Rollerfahrer kreuzen sich die Wege, nehmen sich die Vorfahrt und parken mitten im Weg. Für eine zukunftstaugliche Berliner Infrastruktur müssen alle Straßenteilnehmer in den jeweiligen Planungen Berücksichtigung finden und aufeinander abgestimmt werden. Die Entwicklung ist hierbei vorgegeben: Schwerpunktausbau der ÖPNV-Angebots, Ausweitung des Berliner Radwegnetzes und eine technisch optimierte Individualverkehrslenkung hin zu einer Smartcity. Hier ist die Zielsetzung allen Straßenteilnehmern einen sicheren Weg anzubieten.
In diesem Kontext möchte Lisa Knack auf den Ideenwettbewerb für zukunftsorientierter Mobilitätslösungen, welcher in Kooperation mit der TH Wildau und der Klima-Initiative des Ortsverein Grünau e.V. initiiert wurde, hinweisen. Die Technische Hochschule Wildau führt im laufenden Wintersemester, in Kooperation mit der Klima-Initiative des Ortsvereins Grünau e.V., ein Semesterprojekt für zukunftsorientierte Mobilitätslösungen durch. Hierzu fand am 8. November in der Berbus Alliance ein bürgeroffenes Ideenforum statt. Alle Teilnehmenden konnten konkrete Ideen und Wünsche, sowie konstruktive Kritiken zur vorhandenen Infrastruktur einbringen. Hierbei zeichnete sich ab, dass insbesondere eine bessere Infrastruktur für den ÖPNV, sichere Radwege, barrierefreie Straßenüberquerungen, sowie eine smartere Straßenverkehrslenkung erforderlich ist.
„Es ist längst an der Zeit, die Berliner Infrastruktur zu modernisieren und generationsübergreifend sicherer zu gestalten und an die elementaren Bedürfnisse der Menschen anzupassen. Ich begrüße dieses Projekt sehr“, so die direktgewählte Abgeordnete Lisa Knack. Frau Knack sieht auch großes Chancenpotential für die direkte Einbindung von lokalen Ortsvereinen in städtische Entwicklungsplanungen, getreu Ihrem Motto „aus dem Kiez – für den Kiez“. So wird Frau Knack auch die Ergebnisse des direkten Austausches mit den ansässigen Ortsvereinen an die für Treptow-Köpenick zuständige Bezirksstadträtin Frau Dr. Claudia Leistner weiterreichen.
Die teilnehmenden Studenten nahmen sämtliche Eindrücke mit und erarbeiten nun im Rahmen ihres Masterstudiengangs konkrete Vorschläge für eine zukunftsorientierte Mobilitätslösung in Grünau. Die Online-Abschlusspräsentation der erarbeiteten Lösungskonzepte findet am 8. Januar ab 9:45 Uhr statt. Interessierte können sich per Mail über mobilitaet-gruenau@th-wildau.de hierfür anmelden.
Veröffentlicht im Senioren Magazin, 2024, 1.Ausgabe, Januar/Februar.